Das Märchen von Sternschnuppe und Seefahrer – eBook

Da hätte Sternschnuppe besser aufpassen sollen. Sie ist immer so übermütig, und jetzt hat sie sich im Segel vom Seefahrer verfangen. Das tat richtig weh. Wie gut, dass der Seefahrer alles auf seinem Schiff hat, um sie gesund zu pflegen. Ziemlich lang ist sie dortgeblieben und hat sich mit dem Meerestieren angefreundet… und mit dem Seefahrer. Doch eines Abends verliert sie ihre Flügel und wird so ein Erdenmenschlein. Wird sie jemals wieder fliegen? Wird sie die fernen Galaxien wiedersehen?

Es geht darum

Das Märchen von Sternschnuppe und Seefahrer schildert den Versuch einer Annäherung zwischen zwei unterschiedlichen Lebensuniversen. Die vom Himmel herabgefallene und verletzte Sternschnuppe wird vom Seefahrer gesundgepflegt. Auf seinem Schiff findet sie ein neues, ein anderes Zuhause. Sie empfinden Zuneigung und genießen das Leben auf und im Meer. Doch die Sehnsucht und die Angst ein Mensch bleiben zu müssen, treibt Sternschnuppe zurück in die Schönheit und Tiefe des Weltalls. Das Gesetz der schwarzen Muttersonne lässt zwar diese Wiederkehr zu, legt aber dem Seefahrer eine schwere Bürde auf.

Leseprobe

Als der Seefahrer alle Arbeiten zu seiner Zufriedenheit erledigt hatte und das Schiff tief und zufrieden die Planken näher an sich herangezogen hatte, damit ihm warm wurde, nahm er den Sextanten, um seine Position zu bestimmen. Nicht immer war es so einfach. Manchmal hingen die Wolken so tief, dass sogar die unsichtbaren Quallen ihre Köpfe einzogen. Doch diesmal war der Himmel dunkelblau und schob allmählich Stern für Stern hervor, damit der Seefahrer seinen Weg bestimmen konnte. Er liebte die Sterne und alle Planeten. Er liebte die Sonne, die er schon mal besucht hatte, aber richtig nah, war er ihr nie gekommen. Sie genügte sich selber. Der Mond hatte ihn verführt, hatte seinen Sextanten versteckt. Lange hatte es gebraucht, bis er wieder sein Schiff auf Kurs gebracht hatte. Der Himmel war die Welt seiner Träume. Lange konnte er an der Reling stehen und sich im unendlichen Blau verlieren. Wenn er lang genug hinauf sah, kam es vor, dass eine Sternschnuppe sich in seinem Himmel verirrte. Aber das war eher selten.